. . . nimm was du hast

Ich bin im Wir. Nimm was du hast
— Menschliche Dramen und Komödien, wie sie uns im Alltag begegnen, eine Szenencollage

Von und mit

Manuela Rademaker — Buch, Bühne, Schauspiel
Volker Stöhr — Buch, Bühne, Schauspiel
Herbert Fischer — Buch, Regie

Spieldauer ca. 90 Minuten ohne Pause
Premiere Juni 2021 Einstein Kultur

Inhaltlich-Künstlerisches Programm

Wir leben miteinander, oft nebeneinander und leiden am Gegeneinander unserer Leistungsgesellschaft mit den Folgen der Vereinzelung. Gerade in dieser Zeit wird uns bewusst, wie zerbrechlich unser Gemeinschaftsleben geworden ist und wie wir gesellschaftliches Miteinander vermissen, wenn dieses nicht mehr verfügbar ist. Das Theaterstück „Nimm was du hast“ greift menschliche Dramen und Komödien auf, wie sie uns jederzeit im Alltag begegnen. Die Beziehung zum Tod entscheidet über das Verständnis des Lebens.

Das Menschsein als Gratwanderung zwischen Leben und Tod zu sehen, deren Weg wir uns selbst bahnen, wirft die Frage auf: Wie werde ich Meister meines Menschseins? So sind es gerade die Stolpersteine auf unserem Weg der Mensch­werdung, die uns immer wieder bereichern, uns erhellen oder verdunkeln. Auf den Spuren dieser Gratwanderung fädeln sich einzelne Szenen, Bilder, Texte und Performances, wie Perlen auf einer Schnur, analog der Erlebnisse auf der Lebenslinie eines Menschen zu einem Stück zusammen, das einen Perspektivenwechsel ermöglicht und zum Innehalten oder Austauschen anregt. Dieser Theaterabend ist eine Szenen­collage aus Bruchstücken menschlicher Existenzen, gerissen aus der Kontinuität des Alltags.

Die 15 "Perlen auf der Schnur"

Helm — Spiegel — Hammer — Isadora — Gott und Mensch — Bar — Morgen danach — Sterben — Familienaufstellung — Fragen — Innere Stimme — Wendepunkt — Biehl — Vergebung — Pflegeforum

Presse und Publikumsstimmen

"Reflexionen über zutiefst menschliche Emotionen, die man sich üblicherweise selbst nicht einzugestehen wagt, von den Darstellern authentisch als eigenes Erleben vorgetragen — heilsam berührend."

Mitwirkende

Produktionsleitung — Manuela Rademaker
Regieassistenz — Helena Sturm
Audio — Alexander Stumpf
Fotodokumentation — Frauke Wichmann
Filmdokumentation — Dagmar Franz-Abbott
Pressearbeit— Gisela Ohnmeis-Cordes
Medienberatung — Jeannette Kummer

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Das Modellprojekt das dem Theaterstück voranging.

Philosophischer Hintergrund

Wer weiß, wer er ist, wer oder was er sein könnte? Ist vorher­bestimmt, was er ist oder sein könnte, oder sind wir ein Pool von Möglichkeiten, von denen nur ein Bruchteil in die Realität tritt, von außerordentlichen Ereignissen provoziert, oder von zufälligen Begegnungen, die uns herausfordern? Perspektivenwechsel ermöglichen oder einfach Innehalten frei nach Goethe: "Werd’ ich zum Augenblicke sagen, verweile doch, Du bist so schön. Dann magst Du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern’ zu Grunde gehen."

Künstlerisches Konzept

Die Probenarbeit ist eine Recherche. Es gibt keinen vorgefertigten Text. Die Grundlage des Textes wird aus Improvisationsarbeit, biografischem Material und Elementen des Forumtheaters entwickelt.

Intention

Das Projekt »Ich bin im Wir« richtet sich vor allem an Menschen, die sich über alternative Lebensmodelle Gedanken machen und über die Verbindung zu einer Wohn­genossen­schaft oder anderer Wohnmodelle Lebensgemeinschaft erfahren wollen und sich zugleich damit eine verbindliche Wohnsituation für sich und ihre Familien kreieren. Der Wunsch nach Wohnsicherheit einerseits und Teil einer Gemeinschaft andererseits zu sein, die sich gegenseitig und generations­übergreifend unterstützt, sind die Hauptmotive derartiger Überlegungen und Umsetzungen alternativer Lebens- und Wohnmodelle. Unser Projekt "Ich bin im Wir“, mit dem Theaterstück "Nimm was du hast" (Arbeitstitel)“, hat sich zur Aufgabe gemacht, geplante Prozesse von Gemeinschafts­bildung und alternativer Lebens- und Wohnmodellen zu inspirieren, sowie den Dialog zwischen den Bewohnern vorhandener Gemeinschaften konstruktiv zu stärken.

Ausgangssituation

Wir leben miteinander, oft nebeneinander und leiden am Gegen­einander unserer Leistungsgesellschaft mit den Folgen der Vereinzelung der Gesellschaft. Gerade in der gegen­wärtigen Zeit wird uns schmerzhaft bewusst, wie zerbrechlich unser Gemeinschaftsleben geworden ist, wie selbstver­ständlich wir sozialen Umgang pflegen und erkennen müssen, dass wir gesellschaftliches und soziales Miteinander vermissen, wenn dieses nicht mehr verfügbar ist. Hinzu kommt der demographische Wandel einer älter werdenden Gesellschaft, deren emotionale und psychische Folgen jede Generation trifft. Aus diesem Grund wollen wir mit unserem Projekt "Ich bin im Wir" und seinem Theaterstück "Nimm was du hast" (Arbeitstitel), vorzugsweise in Einrichtungen spielen, die sich das generationsübergreifende Zusammenleben zu eigen gemacht haben oder zur Aufgabe machen wollen, heißt im Aufbauprozess sind. Als Bespiele seien genannt: Wogeno München e.V., Schloss Blumenthal Aichach, ZAP Puchheim oder die im Aufbau befindende Lebensgemeinschaft der demokratischen Schule Sudbury am Ammersee. Das Theaterstück in die Gemeinschaften bringen, erschließt ein spezifisches, eben generationsübergreifendes Publikum und ermöglicht Menschen aus der Lebensgemeinschaft, die nicht mehr mobil sind, an gemeinsamer kultureller Teilhabe. Das Projekt "Ich bin im Wir“ greift mit seinem Stück "Nimm was du hast" (Arbeitstitel) menschliche Dramen und Komödien auf, wie sie uns jederzeit im Alltag begegnen, sowie philosophische Aspekte von Sein und Miteinandersein, um dem Publikum ihre Themen des Zusammenlebens zu spiegeln und damit einen konstruktiven Austausch anzuregen.

Analyse

Ausgehend von der Beobachtung, dass Wohnraum in Städten immer teurer und zur Mangelware geworden ist, besteht bei Jung und Alt, bei Singles wie Familien, der Wunsch, sich diesen Kräften zu entziehen und alternative Lösungen in Form von Gemeinschaftsmodellen oder anderer Formen des Zusammenlebens zu finden.

Absicht

Das Projekt "Ich bin im Wir" richtet sich an Menschen, die bereits alternative Lebens- und Wohnkonzepte praktizieren, an Bauträgergesellschaften, die Mehrgenerationshäuser planen und an gemeinschaftsbildende Institutionen, die im Aufbauprozess sind. Mit dem Theaterstück "Nimm was du hast" (Arbeitstitel) wollen wir die Planungs- und Entwicklungs­prozesse dieser alternativen Modelle inspirieren und bereits bestehende Gemeinschaften zum Dialog anregen oder interessierte Besucher auf den Weg bringen. Meetings und Treffen bekommen inhaltliche Impulse durch die Spiegelung zwischenmenschlicher Konflikte des Zusammenlebens, deren Aspekte für die Umsetzung eines gemeinschaftlichen Lebens enorm wichtig sind.

Zielgruppe

Neben den Projektgruppen und Wohngemeinschaften werden wir des weiteren auf öffentlichen Bühnen und in Bürger­häusern, sowie für private Interessengruppen spielen. Die Zielgruppen sind Menschen ab 20 Jahre, die in den beschriebenen Wohnmodellen leben. Hier finden wir eine gute Durchmischung aller Altersgruppen, die den Dialog der Generationen gewährleisten.

München 2021